Theorie und Praxis der
geistigen Versenkung

 

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Meditation
Meditationsmittel
Hilfsmittel
Geistige Hierarchie

Meditation im Sinne geistiger Versenkung ist ein unverzichtbarer Bestandteil geistiger Selbstverwirklichung.

 

Meditative Praktiken gehören deshalb zu den ältesten Überlieferungen methodisch geistiger Selbstbeeinflussungen.

 

Meditative Praxis bedeutet magische Beeinflussung der psychisch-geistigen Innenwelt. Dazu wurden und werden bestimmte Mittel und Hilfsmittel gebraucht.

 

Ähnliche Mittel und Hilfsmittel wurden seit jeher in allen alten Kulturen eingesetzt, um die Meditation zu unterstützen, die dafür notwendige psychische Einstellung hervorzurufen sowie bestimmte Veränderungen im geistig-seelischen Organismus zu erzielen.

 

 

Ziel der Meditation

Das Ziel der Meditation ist zunächst einmal, den Brennpunkt des Bewusstseins in zunehmendem Masse von Aussen abzuziehen und ins Innere zu verlegen. Damit verbunden sind alle die positiven Begleitumstände einer solchen Anstrengung wie Verstärkung der Willenskraft, Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit sowie grössere Unabhängigkeit von Schlagwörtern, Modetendenzen und anderen schädlichen Einflüssen unserer heutigen Zeit. Auch eine grössere psychische Stabilität und innere Ruhe. Dies ist jedoch nur ein erster Schritt. Es gilt dann in weiteren Schritten das eigentliche Ziel zu erreichen, das man je nach Zeitalter und Kultur auf verschiedenste Arten umschrieben hat.

 

Erleuchtung, Individuation, Unsterblichkeit, Stein der Weisen, Kostbares Juwel, Diamantleib, Himmelreich, ewige Seligkeit, Tao, Nirwana, kubischen Stein sind einige  der Namen, die man diesem Ziel gegeben hat.

 

So unterschiedlich diese Begriffe auch erscheinen mögen, im Grunde genommen bedeuten sie alle das Gleiche. Die Unterschiede stammen lediglich aus dem unterschiedlichen lokalen und historischen Umfeld, in welchem sie entstanden sind.

 

Genau so, wie die Umschreibungen des Zieles verschieden sind, unterscheiden sich auch die Beschreibungen der Wege, die uns zu diesem Ziele führen sollen.

 

 

Mittel zur Unterstützung der Meditation.

 

Die bei der Meditation gebrauchten Mittel lassen sich in drei Kategorien einteilen:

1.       Taktile Mittel, d.h. Körperübungen

2.       Visuelle Mittel (real oder imaginativ)

3.       Auditive Mittel (real oder imaginativ)

 

Diese drei Kategorien könnte man folgendermassen weiter unterteilen:

 

1.  Taktile Mittel (Körperliche Stellungen und Bewegungen)

 1.1.    Körperhaltungen und Körperstellungen (Asanas)

1.1.1  Liegen

1.1.2 Sitzen

1.1.3 Übrige

 

1.2.    Hand‑ und Fingerstellungen (Mudras)

1.2.1 Gebetshaltungen

1.2.2 Übrige

 

1.3    Körperbewegungen

1.3.1 Gehen

1.3.2 Tanzen

1.3.3 Übrige

 

1.4.    Atemübungen

 

2.       Visuelle Mittel (Farben und Zeichen) 

2.1.    Farben

2.2.    Bilder

2.2.1  gewöhnliche Bilder

2.2.2  Mandalas

2.2.3  Bildsymbole

2.3     Zeichen

 

3.       Auditive Mittel (Ton und Sprache) 

3.1     Ton

3.1.1 Musik

3.1.2  Gesang

3.1.3  Klänge und Geräusche

3.2.    Wort

3.2.1  Rezitationen

3.2.2  Mantras

3.2.3  Keimsilben (Bijas)

3.2.4  Sprachlaute

 


 

Hilfsmittel bei der Meditation

 

Ausser diesen drei Hauptkategorien von Mitteln gibt es auch noch eine Reihe von Hilfsmitteln. Diese gehören nicht direkt zur Meditation, sollten jedoch als äussere Unterstützung nicht unterschätzt werden. Die Übergänge sind dabei fliessend, indem gewisse Hilfsmittel eigentlich zu den Kategorien gezählt werden könnten und umgekehrt.

 

Hilfsmittel sind z.B.:

 

1.       Die Wahl des Zeitmoments.

2.       Die äussere Einrichtung in welcher meditiert wird, also die Wahl des Raumes.

3.       Meditation in Gruppen.

4.       Das Tragen bestimmter Kleider.

5.       Das Bereitlegen von bestimmten Gegenständen, vor allem symbolischer Art.

6.       Das Abbrennen von Weihrauch, Räucherstäbchen usw.        

7.       Verschiedene weitere Mittel

 

Ein harmonisches Zusammenspiel aller Mittel und Hilfsmittel ist nun das, was man als Ritual oder Kult bezeichnen könnte.

 

Sowohl die Meditation als auch das Ritual bedient sich einiger oder mehrerer dieser Mittel und Hilfsmittel.

 

Noch eine grundsätzliche Bemerkung zu einer richtigen inneren Haltung bei der Meditation.

 

Man darf sich dabei nicht anstrengen, nicht gehirnlich und verstandesmässig verkrampfen, also nicht an die Sache herangehen, wie an eine sportliche Übung, mit dem Willen etwas zu tun. Andererseits darf man sich auch nicht passiv vollkommen gehen lassen und den eigenen Willen gänzlich ausschalten. Man sollte immer versuchen, die Balance zwischen diesen beiden Haltungsextremen zu wahren.

 

 Man darf in der Meditation auch nicht zu viel von sich verlangen.

 

Man kann nicht erwarten, in kürzester Zeit schon sehr weit voran zu kommen. Geduldig sein, warten können, ist auch etwas das in der Meditation gelernt werden kann und muss. Das Vorankommen braucht Übung. Übungen allein sind jedoch nicht genug. Nur der beherrscht die Kunst der Meditation vollkommen, der sie auch im Alltag ausübt. Unser Alltag muss sich durch die Meditationspraxis mehr und mehr verändern. Wer nicht im Alltag aus der Meditation ein Zuwachs von Kraft spürt, wem die Bewältigung des Alltags nicht zunehmend leichter fällt, der meditiert nicht auf die richtige Weise.

 


 

Zusammenfassung:

 

1.       Meditation ist ein individueller Weg, den jeder letztendlich allein gehen muss, weil er bei jedem wieder anders verläuft.

 

2.       Ziel der Meditation ist vorerst die Verlegung des Brennpunktes des Bewusstseins ins eigene Innere.

 

3.       Zur Unterstützung der Meditation gibt es gewisse äussere Mittel. Diese lassen sich in drei Kategorien einteilen:

 

1.       Taktile Mittel

2.       visuelle Mittel

3.       auditive Mittel

 

4.       Daneben gibt es noch wichtige Hilfsmittel:

 

1.       Zeit

2.       Ort um Umstände der Meditation

3.       Kleidung

4.       symbolische Gegenstände

5.       Räucherungen

 

5.       Die Mittel wirken auf dreifache Art.

 

1.      Auf dem Prinzip der Schwingung.

2.      als Vorbild für das Identifikations‑  und Projektionsvermögen. 

3.      als Anreiz zur Konzentration.

 

6.       Die innere Haltung bei der Meditation muss möglichst ausgeglichen sein und die Waage halten zwischen aktiver Anstrengung des Willens und passiver Öffnung nach innen.

 

 

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